Eine kleine Zahl war das Überraschendste, was die 90 Minuten Niederrheinpokal im Grenzlandstadion zu bieten hatten. Wo noch bei den letzten Testspielen eine 7 stand, war es jetzt eine 0. Cebio Soukou trug „Zehn“ statt „Siebzehn“.
Auf die Hintergründe wollte Waldemar Wrobel zunächst gar nicht eingehen. „Sie war ja durch Suat Tokat besetzt“, argumentierte der 43-Jährige. Tokat ist nun aber schon seit dem Sommer nicht mehr in Essen. So musste Wrobel schließlich einräumen: „Ja, es gab da gewisse Begehrlichkeiten. Uns ist mitgeteilt worden, dass wir ihm damit eine Freude machen können. Wenn wir dadurch Punkte machen, soll es mir recht sein.“
Zumindest im Pokal erwies sich die neue Rückennummer keineswegs als Ballast für den 20-Jährigen. Tatsächlich in zentraler Position aufgeboten, erzielte Soukou nicht nur die meisten Tore (drei), sondern hatte gegen den Underdog auch sichtlich Spielfreude, suchte das Eins-gegen-eins, verteilte Bälle und zog selbst zum Tor. Qualitäten, die einen Spielmacher ausmachen, was seine neue Rückennummer ja durchaus verheißt. Für Soukou selbst ist der Wechsel nichts anderes als die Fortsetzung einer lieb gewonnenen Tradition. „Ich habe die Zehn praktisch in meiner gesamten Jugendzeit getragen und bin froh, dass ich sie jetzt auch wieder habe.“
Damit könnte der Aufklärung dieses Trikottausches schon Genüge getan sein. Wäre da nicht der Wechsel von Kerim Avci. Soukou jedenfalls könnte sich durchaus vorstellen, die vakante Rolle des Spielmachers auszufüllen. „Eigentlich ist es mir egal, wo ich offensiv spiele. Ob auf den Flügeln, im Zentrum oder ganz vorne drin“, sagt der gebürtige Bochumer. Um dann aber doch zuzugeben: „Aber am liebsten schon auf der Zehn.“ Die Chancen, dass er die Rolle bekommt, stehen sehr gut. Sein Platz in der Startelf dürfte ihm sicher sein. Wunschnummer ab sofort inklusive.